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Die Abenteuer eines kleinen Tigerjungen

Gemeines Pack

Veröffentlicht am 5. Dezember 2013 von Derkleine Tiger Fauch

Gemeines Pack

Du weißt ja, daß Lars-Heinrich, die kleine Lachhyäne, Fauchs bester Freund war. Natürlich zusammen mit Felicitas Flatter, der Fledermaus, die Fauchs beste Freundin war. Und mit Mama und Papa, die auch Fauchs beste Freunde waren. Und natürlich mit den Schmetterlingen. Also, eigentlich hatte Fauch ja nur beste Freunde.

Eines Tages mussten Lars-Heinrichs Mutter und sein Vater ganz plötzlich weg, um etwas Wichtiges zu erledigen. Lars-Heinrich war zwar schon etwas größer als damals, als er Fauch kennengelernt hatte, und er konnte auch schon viel besser laufen, aber so schnell und lange wie seine Eltern, konnte er noch nicht rennen.

Darum passte in solchen Fällen immer Lars Heinrichs Oma auf ihn auf. Die war sehr lustig und machte immer Witze, kuschelte mit ihm und kitzelte ihn ordentlich durch, so dass er noch mehr lachen musste als eine Lachhyäne das sonst macht. Und Lachhyänen lachen sehr oft und sehr viel, so unterhalten sie sich nämlich.

Als sie so zusammen spielten und tobten, musste sich Lars-Heinrichs Oma auf einmal hinsetzen. Ihr wurde ganz schlecht. „Aua, mein Magen“ stöhnte sie ganz jämmerlich, so jämmerlich, dass sie noch nicht einmal lachte, wie es Lachhyänen sonst machen, wenn sie etwas zu sagen haben.

„Omi, Hihihihihiiiiiiih, Omi, was hast Du denn, hihihihihiiiiiiiiiih?“ rief Lars-Heinrich ganz besorgt. Er konnte zwar schon ein langes iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih am Ende lachen, aber noch kein aaaaaaaaaaaaaaah, wie die erwachsenen Hyänen.

„Ach, Lars Heinrich, mir geht es gar nicht gut, hyahahaaaaaaAUA. Kannst Du vielleicht versuchen zu Deiner Tante zu laufen, damit sie kommt und mir hilft. Ich brauche meine Medizin. Aua, au, au.

Für Lars-Heinrich war das ein ganz schön weiter Weg. Er war zwar schon öfter mit seinen Eltern zu seiner Tante und seiner Oma gegangen, aber noch nie allein, Und was, wenn die Tante gar nicht da war?

Da stöhnte seine Oma wieder vor Schmerzen laut auf und Lars-Heinrich wußte auf einmal ganz genau, dass es jetzt viel Wichtigeres gab, als Angst zu haben. Nämlich, seiner Oma zu helfen.

„Ich, hihihihihiiiiiiiiiiiih, sause sofort los, hihihihiiiiiiiiiiiiiiiih, Omi. Ich bin ganz hihihihiiiiiiiiiiiiih schnell wieder da.“ rief er und war schon losgelaufen.

So schnell es konnte rannte er durch die trockene Steppe, an den Termitenhügeln vorbei, durch das gelbe hohe Gras. Er war schon ganz außer Atem und müde, aber er wollte nicht anhalten. Er wußte, dass er seiner Oma ganz schnell helfen musste.

Auf einmal wurde er von einem Rudel Wölfe gestoppt. Wölfe, musst Du nämlich wissen, sind Rüpel und ärgern gern andere Leute, allein sind sie zu feige, deshalb treten sie immer in einem Rudel auf. Rudel, so nennt man bei den Wölfen eine Gruppe.

Die Wölfe hatten Lars-Heinrich schon oft mit seinen Eltern oder seiner Oma gesehen, aber vor denen hatten sie zu viel Respekt, besonders vor seiner Mama, denn die konnte fürchterlich schimpfen. Wenn sie losschimpfe, ergriff selbst der stärkste und größte Wasserbüffel die Flucht, das hatte Lars-Heinrich schon selbst miterlebt. Aber gerade jetzt, wo man mal ein richtiges Mamaschimpfen brauchte, war sie ja leider nicht da.

„Hallo Lars Heinrich, wo willst Du denn hin.“ fragte der Anführer der Wölfe, er hieß Gilbert, und tat dabei zuerst ganz freundlich.

„Ja, wohin des Wegs?“ fragte nun seine Kumpanin, die Heidlinde hieß, und die sich in Gilberts Nähe ganz stark fühlte. Deshalb schubste sie Lars-Heinrich auch ganz gemein.

„Lasst mich ihn auch mal schubsen, ihr macht das so toll…“ rief eine dritter Wolf, er hieß Albert, der von den anderen im Rudel immer gegängelt wurde und aber unbedingt immer bei Ihnen dazugehören wollte. Er schubste Lars-Heinrich noch viel doller als Heidelinde vorher, damit die anderen nur ja sahen, das er auch ein cooler ganz gemeiner Wolf war und nicht merkten, dass er eigentlich nur ganz viel Angst hatte.

Lars-Heinrich rief: „Aua, hihihihihiiiiiiiiih, ihr tut mir weh. Ich, hihihihihiiiiiiiiiih, habe Euch doch gar nichts getan. Lasst mich bitte gehen, hihihihiiiiiiiiiiiih. Ich muss doch zu meiner Tante, damit sie Medizin für meine Oma bringt, hihihihiiiiiiiiiiiiiiiih.“

„Ach, jetzt wird er auch noch frech und lacht uns aus.“ rief Gilbert, obwohl er genau wusste, das Lachhyänen so sprechen. „Hier ist unser Revier und ohne unsere Genehmigung darf hier keiner durch.“ Ja, genau …“ riefen die beiden anderen „… hier darf keiner durch ohne unsere Erlaubnis.“ Sie wollten nämlich unbedingt auch noch etwas sagen, obwohl sie nur nachplapperten, was der gemeine Gilbert bereits geheult hatte.

Lars-Heinrich war ganz verzweifelt. Die gemeinen Wölfe hatten ihn so geschubst, dass es ihm weh tat, aber das schlimmste war, dass er seiner Oma nicht helfen konnte und sie brauchte doch so dringend Medizin. Er lief noch mal los, aber sie ließen ihn einfach nicht durch. Und da musste er weinen. Nicht vor Angst, sondern vor Wut, aber er war konnte einfach nichts machen, weil er allein war.

Das machte die Wölfe noch gemeiner, sie freuten sich nämlich immer, wenn sie jemand anderen zum Weinen bringen konnten. Am meisten freute sich dann Gilbert, der Anführer. Er war nämlich kein besonders großer und beeindruckender Wolf und das machte ihm zu schaffen. In einem richtigen großen Wolfsrudel hätte er nichts zu sagen gehabt. Deshalb suchte er sich immer kleinere Opfer. Er fühlte sich dann größer.

In dem Augenblick erschien Fauch. Er durfte nämlich heute zum ersten Mal Lars-Heinrich allein besuchen. Seine Eltern hatten es ihm unter der Bedingung erlaubt, dass er genau den Weg ging, den sie besprochen hatten und dass er sich nicht ablenken ließe.

Er sah, wie die Wölfe seinen Freund herumschubsten und schrie ganz laut: „Laßt Lars-Heinrich sofort zufrieden, ihr ….. ihr gemeines Pack.“

Die Wölfe stutzen kurz. Dann gingen sie alle drei zusammen drohend auf Fauch zu. „Ach, der kleine süße Fauchi ist ja auch da.“ knurrte Gilbert. „Ja der kleine süße Fauchi.“ heulten die anderen Gilbert nach. „Na, was willst Du denn hier, Deine Mama und Dein Papa sind nicht da, bist wohl ganz von zu Hause weggelaufen und ganz allein. Pass bloß auf was Du sagst und verschwinde.“ bellte ihn Gilbert an.

Aber Fauch lief nicht weg, er hatte zwar Angst, aber er wusste genau, dass man Freunde nicht im Stich lässt.

Und deshalb fauchte er ganz laut: „Ich hab keine Angst vor Euch und ich lauf nicht weg. Lasst sofort meinen Freund Lars-Heinrich zufrieden.“

In dem Augenblick öffneten sich hinter Lars-Heinrich und Fauch die Büsche und Kollegia, die große graue Elefantendame, kam mit ausgebreiteten Ohren und erhobenen Stoßzähnen drohend auf die Wölfe zu. Fauchs Eltern hatten sie nämlich gebeten in der Steppe auf ihn aufzupassen, weil er doch das erste Mal allein unterwegs war. Sie war sehr groß und konnte sehr weit gucken, so daß Fauch gar nicht aufgefallen war, dass sie ihn beobachte. Kollegia war eigentlich sehr nett und friedfertig, aber jetzt war sie richtig wütend.

„Haut bloß ab, ihr gemeines Pack, sonst könnt ihr was erleben!“ trompetete sie. Das reichte schon, denn die Wölfe waren ja im Grunde genommen sehr feige. Sie rannten so schnell sie konnten mit eingezogenen Ruten weg.

Lars-Heinrich erzählten Fauch und Kollegia wie krank seine Oma doch war und dass sie dringend Medizin brauchte.

Kollegia trug Lars-Heinrichs Oma auf dem schnellsten Weg zum Dschungelkrankenhaus, denn hier konnte ihr der Doktor am besten helfen.

Als sie wieder ganz gesund war, lud das Hyänenrudel alle Tiere der Steppe, der Savanne und des Dschungels zu einem großen Fest ein.

Kollegia hatte die Geschichte natürlich den Eltern der beiden Tierkindern und auch sonst allen Freunden erzählt.

Und weil sie so tapfer gewesen waren, wurden unter viel und lautem Gelächter, Muhen, Zwitschern, Schnattern, Zischen und Fauchen Fauch zur Ehrenhyäne und Lars-Heinrich zum Ehrentiger ernannt,.

Fauchs und Lars-Heinrichs Eltern platzen fast vor Stolz auf ihre beiden mutigen Kinder.

Als das Fest ruhiger wurde, bedankten sich Lars-Heinrich und Fauch noch bei Kollegia und Fauch sagte: „Wenn Du nicht gekommen wärst und uns geholfen hättest, hätten uns die gemeinen Wölfe ganz schön weh getan und wir hätten Lars-Heinrichs Oma nicht helfen können. Vielen, vielen Dank liebe Kollegia.“

„Keine Ursache, meine Lieben..:“ antwortete Kollegia „…dafür sind Freunde doch da. Ihr hättet doch dasselbe auch für mich getan, das weiß ich ganz genau. Ich bin sehr stolz, dass ich so tapfere Freunde habe.“

Lars-Heinrich und Fauch nickten begeistert. Ja, das stimmte, aber ob sie Kollegia auch zum Dschungelkrankenhaus hätten tragen können, da waren sich die Beiden dann doch nicht so sicher.

Gemeines Pack